1254. Mai 8. Krakau.

Bischof Thomas ist mit vielen polnischen Bischöfen hier anwesend, als die Kanonisation des heil. Stanislaus proklamirt und dessen Gebeine erhoben werden, von denen dann ein Theil auch an andre Kirchen verschenkt wird.

Boguph. p. 66, dem dann Dlugosz in seiner vita Stanislai p. 73 gefolgt ist. Die ältere vita Stanislai im Anhange zu der Bandtkeschen Ausg. des Mart. Gallus p. 373 führt nur die von dem Papst ausgegangene Fixirung des Festes auf den Todestag des neuen Heiligen den 8. Mai an (vgl. o. No. 848). Ob sich auf diesen Tag die bei Theiner Mon. Pol. I. 55 abgedruckte päpstliche Bulle vom 29. Sept. 1253 bezieht, welche den Besuchern der Krakauer Kirche am Tage der translatio des heil. Stanislaus Ablass gewährt, oder aber schon auf den 27. Sept., an welchem Tage später die translatio Stanisl. gefeiert ward, bleibt fraglich. Der in seinen ältesten Theilen um die Mitte des XIII. Jahrh. angelegte Nekrolog des Vincenzst. (Zeitschr. X. Heft 2) kennt nur ein Stanislausfest am 8. Mai, nicht aber die translatio Stanislai am 27. Sept., dagegen findet sich diese in dem bei £êtowski, katalog. biskup. Krak. Thl. IV. veröffentlichten Krakauer Kalendarium. Im XV. Jahrh. findet sich dann dies Fest in allen schlesischen Nekrologen, vgl. die Bemerkungen Mache's in der Zeitschr. X. 467.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.